Ulrich Roski - Thereses Recken video free download


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Duration: 05:25
Uploaded: 2011/06/16

Ulrich Roski - Thereses Recken

Es war mal 'ne Prinzessin, die war furchtbar scharf auf Ritter

Als jüngst ihr Gatte Bodo starb, war das bereits ihr dritter

Die Ritter in dem Land war'n alle vorsichtig inzwischen

Sie wussten, die Therese will bestimmt noch mal 'nen frischen!

Hinzu kam, dass im ganzen Land schon lang nicht mehr geheim war

Dass Frau Therese da und dort schon ziemlich aus dem Leim war

Sie sah wie eine Bettwurst aus, mit aufgenähten Kissen

Kein Wunder dass die Ritter sich nicht gerade um sie rissen

Der König schickte Büttel aus, die Ritter floh'n mit Schrecken

Doch letzten Endes fand man noch drei kümmerliche Recken

Die schleppte man auf's Schloss und wie gewohnt in solchen Fällen

Begannen sie sich tölpelhaft dem König vorzustellen

Zunächst Baron von Küperitz, ein Ritter ohne Gleichen

Der hatte stets viel Wind gemacht und ließ gleich einen streichen

„Oho", rief die Prinzessin da, „Das Ding hat sich gewaschen

Habt Ihr davon noch mehr zu Haus', so zieht sie Euch auf Flaschen!"

Als nächster kam Graf Eierbatz, um höflichst vorzusprechen

Als diesen die Prinzessin sah, wollt' sie sich gleich erbrechen

„Mein Gott!", rief sie, „Der sieht ja aus wie Glöckner Quasimodo

Da hol' ich mir, vom Leichenhaus, doch lieber meinen Bodo!"

Nun trat der dritte vor und sprach: „Paul Schippe ist mein Name

Ich komm aus Gelsenkirchen-Buer und grüß' Euch, edle Dame!"

Da rief der König laut heraus: „Gott schütze meine Sippe

Vor Hungersnot und Pest und einem hergelauf'nen Schippe!"

„Nun", meinte die Prinzessin mild, „Das wird sich alles klären

Denn wer um meine Hand buhlt, muss sich erst einmal bewähren!

Du Herr Baron von Küperitz, mit deiner Bordkanone

Du hol' mir aus dem Silberwald, die silberne Zitrone!"

„Oha", rief der Baron, „Da geht's wie stets um Tod und Leben

Freiwillig wird der Förster mir die Südfrucht niemals geben!"

„Und du, Graf Eierbatz, du bleibst in deinem Elemente

Du hole mir das gold'ne Ei der siebenköpf'gen Ente!"

„Au Backe!", sprach Graf Eierbatz, „Das ist ein harter Brocken

Zieht mich das Untier in den Teich, dann bleibt kein Auge trocken!"

„Und nun zu dir", Paul Schippe, sprach die liebliche Therese

„Du hol' mir eine Currywurst, Pommes-Frites und Mayonnaise!"

Paul Schippe dachte: „Wär' ich bloß zu Haus bei meiner Trude

Wie sieht denn so was aus, 'n Ritter an der Schaschlikbude!"

Der König meinte: „Dein Problem! Mir reicht's, ich geh' jetzt essen

Und wer von Euch versagt, der kriegt zur Strafe die Prinzessin!"

Von Küperitz zog in den Wald und brüllte dort entsetzlich:

„Förster, rück die Zitrone raus, und zwar ein bisschen plötzlich!"

„Wer mir an die Zitrone will", tönt es zurück, „Den töt' ich!"

Der Ritter meinte: „Försterchen, das ist doch gar nicht nötig

Gib her das Ding, du kriegst auch zehn Zigarren zur Belohnung!"

„Na gut!", meint da der Förster, und zog rauchend durch die Schonung

Graf Eierbatz rief in den Teich: „Komm raus, du lahme Ente!"

Das Ungeheuer aber lag im hohen Schilf und pennte

„Was ist denn los?", sprach Eierbatz, „Ich glaube schier zu träumen

Wenn früher jemand rief, begann der Teich vor Wut zu schäumen!"

Die siebenköpf'ge Ente sprach mit einem ihrer Schnäbel:

„Bei mir schäumt es schon lang' nicht mehr, bedeck' nur deinen Säbel."

Der Ritter bat: „Gib mir das Ei, dann kriegst du alter Schäumer

Von mir 'ne Tube Badedas, die hilft auch gegen Rheuma."

Der Eierbatz und der Baron die lenkten ihre Rosse

Zurück ins Reich und gingen zur Prinzessin auf dem Schlosse

Der Eine reichte ihr das Ei, der And're die Zitrone

Da war'n sie aus dem Schneider, nur Paul Schippe kam ganz ohne

Er druckste rum dann rief er, denn es war nichts mehr zu retten:

„Es tut mir furchtbar leid Madam, es gab nur noch Buletten!"

Der König sprach: „Jetzt bist du dran, das kann ich dir verraten!"

Er hob ihn in den Adelsstand, jetzt heißt er Paul von Spaten

Er kriegt' ein rotes Samtjackett dazu ein gold'nes Käppi

Die Hochzeitsglocken läuteten und alle waren happy

Das Brautpaar drehte bei der Nacht im Rausche der Gefühle

Die Knöpfe von den Kissen ab und spielte damit Mühle

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lassen sie schön grüßen -

Moral: Wer Pech im Leben hat, der soll auch dafür büßen!

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