Ulrich Roski - Beschreibung Eines Stierkampfes video free download


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Duration: 04:05
Uploaded: 2011/06/16

Ulrich Roski - Beschreibung Eines Stierkampfes

Heut ist der Tag der Corrida

Alles ist staubig und schwül

Und die Menge harrt gläubig und bieder

Doch es ist bald des Wartens zuviel

Da öffnet sich endlich die Pforte

Da öffnet sich endlich die Tür

Und es kommt auch wirklich jemand rein

Der ist ziemlich klein

Wer kann das wohl sein?

Und „Olé!" hört man alles schrei'n:

Sieh mal einer an, es ist der Stier!

Alle Frau'n jubeln: „Ach, ist der niedlich!"

Und die Männer schrei'n: „Kämpf, edles Rind!"

Doch der Stier ist im Grunde ganz friedlich

Und er spielt im Sand, scheu wie ein Kind

Da kommen schon die Männer mit den Stangen

Die sprengen auf den Gäulen in den Kreis

Und es scheint, sie woll'n den Stier zum Frühstück fangen

Doch sie schaffen's nicht, es ist ja viel zu heiß

Und ein Mann mit großen Ohren und mit Pickeln

Greift mit einem roten Tuch von hinten an

Und versucht, den Stier im Tuche einzuwickeln

Doch er scheint dazu noch nicht der richt'ge Mann

Das Volk ist aufs höchste gespannt

Und schwitzt vor sich hin wie gebannt

Da erscheint fröhlich und ölig der Matador

„Well, hey, hello boys and girls, hello

Nun schwenkt mal die Sombreros

Man nennt mich in ganz Mexiko

Den Schönsten der Toreros

Die Mutti hat mich rausgeputzt

Mit einer bunten Mütze

Ich hab' auch '8x4' benutzt

Damit ich nicht so schwitze"

Er grüßt die Menge selbstbewusst

Und dreht sich auf der Sohle

Er hebt den Arm und strafft die Brust

Dann brüllt er dröhnend: „Ole"

Dann streift er tapfer durch das Rund

Den wilden Stier zu suchen

Doch dieser sitzt im Sande und

Spielt "Backe-backe-Kuchen"

Nun geht er auf das Rindvieh zu

Und fragt es von der Seite:

„Wie spricht der Stier?" Der Stier sagt: „Muh!"

Da rast des Volkes Meute

Dann kommt ein müder Picador

Und wirft mit bunten Pieken

Trifft er den Stier, ruft alles „Tor!"

Der Stier fängt an zu quieken

Dann springt er auf in einem „Hui"

Der Kämpfer folgt ihm mutig

Packt ihn am Kragen und sagt: „Pfui!

Du machst mich ja ganz blutig"

Nun jagen sie sich Stück für Stück

Rund um die Kampfarena

Der Matador fällt bald zurück

Er ist ja auch viel kleena

Doch plötzlich holt er wieder auf

Der Stier scheint leicht verwundet

Der Matador im Dauerlauf

Hat ihn schon überrundet

Die Menge stöhnt und schwitzt und greint

Das liegt an diesem Sport wohl

Und ein besonders Matter meint:

„Ich wollt', ich wär' am Nordpol"

Dann springt er von der Etalage

Zwei Meter tiefer musser

Und unten fällt er auf den Mund

Da grölt die Menge: „Hussa!"

Und alle Frauen folgen nach

Woll'n den Torero haschen

Und wollen ihn oh'n Ungemach

Ganz öffentlich vernaschen

Ein spitzer Schrei, der Matador

Erlag jetzt den Hyänen

Dem Stier kommt alles spanisch vor

Er unterdrückt ein Gähnen

„So haltet ein, Ihr bringt ihn um!"

Ruft einer von den Sitzen

Dann rast er durch das Publikum

Den Matador zu schützen

Doch dieser lacht, nur noch im Hemd:

„Mensch, mach Dich nicht unmöglich!

Ach Kerl, bei meinem Temp'rament

Mach' ich das dreimal täglich"

Doch schließlich ist alles zu Ende

Man kann auch schon gar nichts mehr seh'n

Nur der Matador reibt sich die Hände

Und sagt: „Ach, war das Fest wieder schön!"

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