Reinhard Mey - Das Meer video free download


132,899
Duration: 03:57
Uploaded: 2009/10/22

Der Wind hat gedreht, und die Flut kommt herein,

Dunkelgrau mit einem silbrigen Schein,

Und über die Mole, da fliegt schon die Gischt,

Wenn die Welle aufläuft und die Brise auffrischt.

Mit einem Mal fülln sich die Priele im Sand,

Und über den kahlen, verlassenen Strand

T,eibt der Wind trockne Algen und Schaum vor sich her.

Es ist da, das gewaltige, ewige Meer.

Auf hellem Türkis tanzen glitzernde Lichter,

Auf teerschwarzer Brandung weiß schäumende Wut.

Es hat tausend Farben und tausend Gesichte,

Im ewigen Wechsel von Ebbe und Flut.

Erfüllt von Geschichten aus uralten Tagen,

Beladen mit Spuk und Spökenkiekerein,

Umwoben von Märchen, Legenden und Sagen.

Wieviele Geheimnisse schließt es wohl ein?

Wie vielen bedeutet es Leben und Brot?

Ein paar starke Arme, ein Netz und ein Boot,

Das brauchts, damit keiner, je Not leiden muß,

Das Meer schenkt uns Nahrung im %DCberfluß.

Wie vielen bedeutet es Arbeit und Lohn,

Handwerk überliefert vom Vater zum Sohn,

Wie viele Seeleute haben ihr Geschick

Auf Gedeih und Verderb mit dem Meer verstrickt?

Wieviele Boote und Schiffe mag es wohl tragen,

Zu dieser Stunde auf dem Erdenrund?

Und wieviele schlafen, von Stürmen zerschlagen,

Mit Schätzen beladen tief auf seinem Grund?

Es ist Kommen und Gehn, es ist Nehmen und Geben,

Und wie die Gezeiten, unstet wie der Wind.

Es ist zärtlich nd grausam, ist Tod und ist Leben.

Und es läßt uns erahnen, wie winzig wir sind.

Wir bringen ihm einen erbärmlichen Dank.

Die Pflanzen zerstört und das Seegetier krank,

Was da kreuchte und fleuchte verendet im Teer,

Wir, verseuchen das Meer und mißhandeln es schwer.

Die Ufer verpestet und übel schimpfiert,

Von Zimmervermietern zubetoniert,

Von Pissbuden und Imbißständen gesäumt,

Doch es kommt ein. Flut, die das alles wegräumt!

Und tobend und tosend schlägt es an die Klippe.

Mit ungebrochener Urgewalt,

Ich schmecke den salzigen Staub auf den Lippen,

Nein, das Meer das ergibt sich uns wohl nicht so bald!

Wie wir es vergiften, mißachten und schänden,

Wir stören nicht lange sein Gleichgewicht.

Es wird uns nur abschütteln von seinen Stränden,

Wir brauchen das Meer doch das Meer braucht uns nicht!

Comments

9 years ago

Sh V

Wahnsinn ! dieses Lied

9 years ago

Hassan Ali Husseini

German languages is so beautiful - why Germans do not like their Language?

10 years ago

Rosanna Maisch

Wir brauchen das MEER, doch das MEER braucht uns nicht! Aufrüttelnder Text..

12 years ago

eloa07

*Sehnsucht*

13 years ago

snabeltier

Wir brauchen das Meer, doch das Meer braucht uns nicht.

13 years ago

nDaJensen

Jedes mal wieder Gänsehaut^^

13 years ago

nurhabibi46

Was ist unsere deutsche Sprache doch wunderschön und reich !

13 years ago

Land Antia

Spökenkiekerein :-) noch mehr Mey bitte!

13 years ago

SpecialK1111

Ein immer wieder super Text und auch immer wieder aktuell-wenn ich nun nur wieder an die Ölpest denke!Ja da kann man Angst bekommen.

14 years ago

nDaJensen

Irgendwie bekomm ich jedes mal wieder Gänsehaut wenn ich das höre.

14 years ago

Thomas Rüger

ein tolles lied eines tollen sängers

Related Videos