Heinz Rudolf Kunze - Bestandsaufnahme (with English lyrics) video free download


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Duration: 07:25
Uploaded: 2010/10/15

Selten habe ich mich von einem Lied so verstanden gefühlt - es berührt mich seit 1981 und immer wieder.

Once there was a time when the breasts of our girls

Were no secret, no private property,

We knew everything about each other, not like nowadays,

Where one sweats isolated on the chosen one;

Nowadays, when we meet, we play hide and seek.

Fallen dices are an ideal protection.

We need hours in secretive toilets

For breathing exercises and to play with some dirt.

Ever more often the bands we like,

perform in our gluttonous, insane city.

But we abstain from gaining sight of our heroes,

Because disappointment unexpectedly has made us bitter:

Have they really lost their self respect so profoundly,

That they feel it's necessary to perform in this town?

At home we listen to those life changing albums at low volume,

Silently we drink our stale beer.

We are now coming of age and we have nothing to say.

Obviously we continue voting SPD.

We have no reason to complain.

Socialism would hurt us a bit.

Slowly we're reaching the age of baldness,

Which requires a denomination for the purpose of a career.

Ten half beer, and we give in,

Two more, and we fuck off for the night.

We all have an ailing stomach.

We all live on credit and by prescription.

We swallow pills and are without pain, but tired,

The stuff works thoroughly, and we feel that in bed.

Small cold bricks hang off our cocks,

Once-a-night imposed as homework,

We're engaged in trench warfare at midnight at the desk,

Until the queen of hearts carries her skin to bed.

We see deceased and we wonder,

How much time is left for us to succeed.

What comes afterwards? We construct an answer

That scares the hell out of us.

Gradually we have come to accept, that even family gatherings

Are not as bad as we perceived them before.

We offer compassionate words,

towards old ladies we are downright charming.

Who will win the game? We outbid the others, while we're freezing.

Once again the cards are badly mixed.

Our thoughts are always somewhere else:

A Castle in the snow and all footprints well concealed.

It is madness, starting to remember so early,

When we know that others don't do the same.

And yet, we listen to the ticking of our hearts,

In which TWENTY-THREE is written before the comma.

Es gab mal Zeiten, wo die Brüste unsrer Mädchen

noch kein Geheimnis waren, kein Privatbesitz,

wir wußten alles voneinander, nicht wie heute,

wo man vereinzelt auf der Dauerdame schwitzt;

wenn wir uns jetzt mal treffen, spielen wir Verstecken.

Gefall'ne Würfel sind ein idealer Schutz.

Wir brauchen stundenlang verschwiegene Toiletten

zur Atemübung und zum Spiel mit etwas Schmutz.

Es spielen immer öfter Gruppen, die wir mögen,

in unsrer vollgefressnen, geisteskranken Stadt.

Doch wir verzichten auf den Anblick unsrer Helden,

weil uns Enttäuschung unverhofft verbittert hat:

sind sie denn wirklich schon so abgrundtief gesunken,

daß sie es nötig haben, hier zu konzertier'n?

Wir hören zimmerlaut die unschlagbaren Platten.

Wir trinken schweigsam unser zimmerlaues Bier.

Wir sind jetzt mündig und wir haben nichts zu sagen.

Wir wählen selbstverständlich weiter S.P.D.

Wir haben keinen Grund, uns wirklich zu beklagen.

Der Sozialismus täte uns ein bißchen weh.

Wir kommen langsam in das glatzenwunde Alter,

das zwecks Karriere ein Bekenntnis nötig macht.

Zehn halbe Bier, und unsere Fahne hängt im Winde,

noch zwei dazu und wir verpissen uns zur Nacht.

Wir haben alle einen angeschlag'nen Magen.

Wir leben alle auf Kredit und auf Rezept.

Wir schlucken Pillen und sind schmerzfrei, aber müde,

das Zeug wirkt gründlich, und wir spüren das im Bett.

Es hängen kleine kalte Klötze an den Schwänzen,

einmal-pro-Nacht als Hausaufgabe auferlegt,

wir führen Stellungskrieg um Mitternacht am Schreibtisch,

bis die Herzdame ihre Haut zu Bette trägt.

Wir sehen Tote und wir stellen uns die Frage,

wieviel an Frist uns zum Gewinnen noch verbleibt.

Was kommt danach? Wir konstruieren eine Antwort,

die uns das kalte Grausen in den Nacken treibt.

Allmählich finden wir, daß selbst Familienfeiern

gar nicht so schlimm sind, wie man früher immer fand.

Uns kommen teilnahmsvolle Worte von den Lippen,

zu alten Damen sind wir regelrecht charmant.

Wer macht das Spiel? Wir reizen hoch, wobei wir frieren.

Da sind schon wieder mal die Chancen schlecht gemischt.

Mit den Gedanken sind wir immer ganz woanders:

Ein Schloß im Schnee und alle Spuren gut verwischt.

Es ist ein Wahnsinn, sich so früh schon zu erinnern,

wo wir doch wissen, daß es andren nicht so geht.

Und doch: wir lauschen auf das Ticken unsrer Herzen,

in denen DREIUNDZWANZIG vor dem Komma steht.

* I do not own this material * I handle it with care * please support the artist by purchasing their music legally

Comments

8 years ago

Roberto Fangio

Heinz Rudolf Kunze - Bestandsaufnahme 

8 years ago

Joachim Schulte

Das Lied ist gut. Da gibt es keine Frage. Allerdings sollte der Deutschlehrer HRK wissen, dass es bei temporären Bestimmungen "als" heißen muss und nicht "wo".Aber bitte, heutzutage, WO jeder Schwachmat Abitur bekommt, ist es schließlich auch egal.

9 years ago

axelabshalom

Das Lied ist so genial.Heute ist HRK mit Christian Wulff befreundet und verkörpert den Inhalt dieses Songs in vollendeter Form.Ich hoffe, mir wird es nicht so ergehen, aber ich bin auch noch 30 Jahre jünger.

9 years ago

Mateo Steudler

Einfach Toll :-)

10 years ago

Claudia Bauer

Bin dafür, das alle TV Sender mal für kurze Zeit abgestellt werden, und dieses Lied Deutschlandweit gespielt wird.. :)

10 years ago

John Schönbeck

Tja, da hatte der gute HRK noch Biss ... So manch labiler Natur hätten die Texte von "Notaufnahme" und "Eine Form von Gewalt" schon einen lange ersehnten Suizid bescheren können. Eben diesen hat HRK spätestens mit "Dein ist mein ganzes Herz" wohl selbst begangen ... R.I.P. ...

10 years ago

Kayweg

Je mehr Zeit vergangen ist (und ich hab' dieses Lied for 35 Jahren zum ersten Mal gehoert) desto mehr geht's Einem auf. "Mann, das bin ja ich heute". Ich hoffe wirklich, das es den wenigsten ebenso geht. Der Tag an dem sie mich vom Dachbalken losschneiden wird dieses Lied laufen. "Es ist ein Wahnsinn, sich so frueh schon zu erinnern, wo wir doch wissen, das es Anderen nicht so geht....und doch wir lauschen auf das Ticken unserer Herzen, in denen Drei-und-zwanzig vor dem Komma steht."

10 years ago

DigitalX2008

Gut, das man sich versteht... :-D

10 years ago

stuff38

Eins der besten Lieder, die ich je hörte. Und das mit Ü20 ;-)

10 years ago

DigitalX2008

Ich kannte dieses Lied bis eben noch gar nicht. Wahnsinn... Danke. Eines der besten Songs, die ich je hörte. Und das mit Ü40...

11 years ago

MrBaggigeil

TJA Leute wir werden alle nicht jünger, ich idendtifizier mich immer wieder mit diesem Lied. Machen wir das beste draus Gruss an alle Über vierziger

11 years ago

ThemoonofLight

Wunderbar---

11 years ago

maik lindemann

einfach nur geil....

12 years ago

Max Rebokids

Ja damals hat er den pünktlich gereiften besungen. Heute ist er mit Christian Wulff befreundet. Er ist ein wirklich Intelligenter Mann aber heute so angepasst wie die angeprangerten in seinen Liedern. Schade eigentlich.

12 years ago

36Cocker

Eins der großartigsten Lieder vom Heinz.Hat nichts an Aktualität verloren.Es war ja der Song mit dem er entdeckt wurde.

12 years ago

Beobachter1927

Es ist der verordnete geistige und soziale Tod, der unser Volk zerrüttet hat. Jetzt am Abgrund schweigen alle, ängstlich, unfrei, feige, ohne eine brauchbare Vorstellung im Kopf von dem, was nötig wäre, um uns gemeinsam das Leben zurück zu holen.

12 years ago

Monika Großmann

interessanter Text

12 years ago

weissallessagtnix

Eines der wunderbarsten lieder das ich kenne...es begleitet mich seit 25 jahren...unerreicht...das ist HRKs geniestreich....und so wunderbar einpraegsam.....nie gehen mir die zeilen 'es gab mal zeiten als die brueste unserer maedchen' aus dem kopf'..'

12 years ago

Daniela Krüger

Heinz Rudolf Kunze - Bestandsaufnahme

12 years ago

bossepfote

Ich war jahrzehntelang Fan von Heinz-Rudolf. Heute sehe ich ihn bei Beckmann. Oh, Gott was ist das für ein angepasstes Arschloch geworden. Wie kann sich ein Mensch so verändern. Die Zeiten sind nicht besser geworden!

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